Street Art hat in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Und auch einige Performics-Mitarbeiter sind von der Malerei im öffentlichen Raum fasziniert. Aber ob das bloße Interesse an dieser Kunstform ausreicht, um selbst etwas Ansehnliches mit der Spraydose zu sprühen? Dies wollten wir auf einem Teamevent herausfinden – genauer gesagt bei einem Street-Art-Workshop von Alternative Berlin Tours. Denn wer weiß: Vielleicht befindet in unserer Mitte ja der nächste Banksy?
So zog es sieben von uns nach Feierabend in Richtung Berlin-Lichtenberg in eine Sprayer-Halle. Auf dem Weg dorthin erfreuten wir uns nicht nur am Lunchpaket, das unser Event-Team für uns zusammengestellt hatte (danke!!), sondern bereiteten uns schon auf den Workshop vor: In der U-Bahn und Tram analysierten wir fachmännisch diverse Tags und anderweitiges Gekritzel und überlegten und Sprayer-Pseudonyme. Ausgestattet mit Namen wie Trouble, Don Petzo und K One (letzteres eine nicht ganz ernst gemeinte Hommage an einen deutschen „Rapper“), fühlten wir uns zumindest namenstechnisch für den Street-Art-Exkurs gewappnet.
Angekommen in Lichtenberg, wurden wir von unserer überaus sympathischen Workshop-Leiterin Lina empfangen. Sie gab uns eine Einführung in den Umgang mit der Sprühdose sowie verschiedene Tipps, die uns später dabei helfen sollten, unser eigenes kleines Werk auf einer Leinwand festzuhalten. Kritiker könnten sich an dieser Stelle darüber auslassen, dass Sprühen auf Leinwand nicht mehr viel mit STREET Art zu tun hat … Aber ehrlich gesagt, ist dies einfach eine sehr praktikable Lösung für einen eineinhalbstündigen Street-Art-Workshop – und obendrein konnten wir so am Ende unsere Werke mit nach Hause nehmen.
Hilfestellungen für das Design unserer Arbeiten boten verschiedene vorgefertigte Stencils (Schablonen, mit denen man ein Motiv auf eine Oberfläche sprüht). Und wie es der Zufall wollte, gab es für die große Audrey-Hepburn-Verehrerin unserer Gruppe sogar eine Vorlage mit der legendären Schauspielerin. Nachdem alle ein passendes Stencil gefunden hatten, wurden wir noch mit Schutzanzügen, Gummihandschuhen und Atemschutz ausgerüstet, damit beim Sprayen nichts schief gehen konnte.
Eingepackt in die Sprayer-Montur, ging es nun an die Arbeit. Es blieb eine gute Stunde, um Farb- und Musterkombinationen auf unseren Leinwänden zu verewigen. Als erstes machten wir uns – wenig überraschend – an den Hintergrund des Bildes. Farbverläufe und Muster wurden ausprobiert, die wir teils mithilfe diverser Gitter und Haushaltsutensilien selbst erstellt hatten. Erfreulicherweise konnten wir alles zunächst auf dem Tisch ausprobieren, bevor wir es auf die Leinwand sprühten.
Nach und nach wurden Ideen entwickelt, erste Motive aufgetragen, diese teils beibehalten, teils wieder verworfen und etwas Neues darüber gesprüht. Lina unterstützte uns jederzeit mit Ratschlägen – und falls keine Tipps benötigt wurden, erfuhren wir von ihr einiges über Street Art im Allgemeinen und über die Workshops, die sie veranstaltet.
Bei einigen wurde es am Ende zeitlich etwas knapp – zum Glück waren in der großen Halle auch Lampen aufgebaut, mit denen sich das Trocknen der Sprühfarbe beschleunigen ließ. Zu guter Letzt konnten wir aber alle unsere Werke vollenden und waren auch recht zufrieden mit den Ergebnissen.
Nach dem Abend waren wir um eine tolle Erfahrung und ein persönliches kleines Kunstwerk reicher. Der Workshop hat uns einen guten Einblick in die Arbeit mit Sprühdosen und Stencils vermittelt und Lust auf mehr gemacht – selbst wenn sich wohl keiner von uns zum neuen Stern am Street-Art-Himmel mausern wird.