Googles Similar Audiences: Wer gewinnt damit an Reichweite?

27. Juni 2017

Das Feature „Similar Audiences“, also „ähnliche Zielgruppen“, hat erfolgreich den Beta-Status absolviert und steht nun für Google AdWords zur Verfügung. Doch wer gewinnt damit an Reichweite?
 
Zur Fragestellung „Googles Similar Audiences: Wer gewinnt damit an Reichweite?“ haben Branchenkollegen und ich auf internetworld.de Stellung bezogen. Im Folgenden findet ihr eine kleine Zusammenfassung.
 
Täglich werden Unmengen von User-Daten erhoben, deren Potenzial für die Online-Werbung zu einem Großteil noch immer ungenutzt bleibt. Das Suchverhalten etwa, das Google AdWords registriert, ermöglicht Anbietern zwar einerseits eine effektive Werbung, unterstützt sie aber bei der Vergrößerung ihrer Zielgruppen höchstens indirekt. Heute ist es im Online-Marketing gängige Praxis, sich zum Beispiel mithilfe von Facebook einen Kunden- und Interessentenkreis aufzubauen, den Marketer dann direkt ansprechen können.
 
Mit dem neuen Google Update mach Google die bereits im Display-Netzwerk verfügbaren Similar Audiences auch im Such-Netzwerk verfügbar. Auch wenn Google AdWords mit Similar Audiences for Search nicht dieselben Möglichkeiten wie Facebook bietet und die Display-Funktion abwandelt, so ist das neue Feature doch eine Ergänzung im PPC-Bereich und stellt damit auch ein Angriff auf den Social-Media-Riesen dar: Es stärkt das Google-Angebot mit hoher Relevanz für den Advertiser dort, wo Facebook als Push-Kanal an seine Grenzen stößt.
 
Aus meiner Sicht zeigt sich bei diesem Google Update der allgemeine Trend, die Zielgruppe noch genauer zu fokussieren. Werbetreibende tun gut daran, die Augen auf verschiedenen Plattformen offen zu halten, um auf diesen neue Paid-Funktionen zu entdecken. Dass diese auch bei einer anderen Pay-Per-Click-Plattform Anwendung finden, ist mittelfristig sehr wahrscheinlich. Dies gilt nicht nur für Facebook, sondern auch für andere Kanäle wie Twitter, Amazon, LinkedIn oder Xing. Generell erkennen wir den Trend, dass das klassische „Keyword-Advertising“ durch Zielgruppen- und Touchpoint-Signale stärker ergänzt, d.h. der Traffic weiter qualifiziert, und in einzelnen Bereichen auch komplett abgelöst wird. Beispielsweise bei Kampagnenformaten, in denen Google komplett selbstständig die Anzeigen-Aussteuerung übernimmt. Die Nutzung der Similar Audiences folgt diesem Trend, indem Google Zielgruppen-Eigenschaften ableitet und für weitere Anzeigen in den Fokus rückt. Inwieweit Google im Suchnetzwerk langfristig neben den Suchanfragen weitere Kriterien berücksichtigt, wird sich zeigen.

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