Bei der Optimierung von Content gilt es mehr als nur eine SEO-Analyse durchzuführen und ein Bündel Keywords zu prüfen. Eine SEO-Überprüfung von Content sollte nur einer der vielen Schritte sein, die für die Erstellung von gutem, keyword-basiertem und nutzerfreundlichem Content notwendig sind.
Stoney G deGeyter (Autor bei searchenginejournal) möchte deutlich machen, dass alles, was bei einer Content Analyse relevant ist, aus 5 einzigartigen Blickwinkeln betrachtet werden sollte. Bevor eine Seite bereit ist, wirklich online zu gehen, macht es Sinn, sie nach folgenden Kriterien bzw. aus den folgenden Blickwinkeln zu überprüfen:
- Texter- Sichtweise
- SEO Sichtweise
- Layout Sichtweise
- Nutzersichtweise
- Konversion Sichtweise
Empfehlenswert wäre laut deGreyter, dass für jeden einzelnen Blickwinkel auch nur eine Person zuständig sein sollte. Natürlich könnte eine Textüberprüfung technisch gesehen auch ein Einzelner bewerkstelligen, aber deGreyter ist davon überzeugt, dass einer niemals alle 5 Perspektiven einnehmen kann. Es ist leichter, die Dinge zu überblicken, wenn man nicht in jeden Blickwinkel des Prüfprozesses integriert ist. Frei nach dem Motto: Vier Augen sehen mehr als zwei. Betrachten wir deGreyters Blickwinkel einmal im Detail:
1. Über die Texter Sichtweise gut geschriebenen Content sicherstellen
Es gibt nichts Schlimmeres als einen „SEO-optimierten“ Text, in dem bündelweise Keywords eingebunden sind, und dies nur, um ohne Rücksicht auf Verluste ein möglichst gutes Ranking zu erreichen. Glücklicherweise ist dieses Keyword Stuffing leicht zu entdecken und zu beheben. Eine weitere oft auftretende Art des Keyword Stuffings nennt deGreyter „Keyword Creep“. Keyword Creep meint im Prinzip eine Art schleichendes Keyword Stuffing. Es tritt auf, wenn nach längerer Zeit bereits bestehender Content wieder und wieder überarbeitet wird, natürlich auch mit dem Ziel, das Ranking der Seite stufenweise zu erhöhen. Jedes Mal werden beim „Keyword Creeping“ neue Keywords in den Content integriert, in der Annahme, man erhöhe so die Relevanz der Seite. Solche Stuffing Effekte lassen sich vermeiden, indem man einen qualifizierten Texter die Texte prüfen lässt.
2. Mit der SEO Sichtweise die richtige Keyword Balance herstellen
Es mag rückschrittlich klingen, dennoch macht es Sinn, die Überprüfung eines Textes aus SEO Sicht erst dann vorzunehmen, wenn der Texter seinen Job getan hat. Denn kennt der Texter die Keywords, die in den Text eingebunden werden sollen, wird er in 9 von 10 Fällen ganz natürlich einen SEO tauglichen Text erstellen. Voraussetzung dafür ist nur, dass er ein gewisses Basisverständnis für guten Online Content mitbringt.
Der SEO muss dann nur schauen, ob der Text auch technisch gesehen funktioniert. Findet die Textüberprüfung aus dem SEO Blickwinkel statt, wird die Nutzung der Keywords geprüft, also deren Platzierung im Text, deren Wiederholungen und deren Variation. Findet der SEO Prüfer etwas, dass noch ergänzt oder geändert werden sollte, so kann er entweder selbst zur Tat schreiten und eventuell fehlende Keywords einflechten, oder den Text mit entsprechenden Instruktionen an den Verfasser zurückgeben.
Diese Nachbearbeitung ist auch jedesmal dann hilfreich, wenn eine SEO Umgestaltung mit dem Ziel erfolgt ist, bessere Search Engine Resultate herbeizuführen, damit man sichergehen kann, dass „Keyword Creep“ nicht den Inhalt für ein gutes Ranking zerstört. Die Zusammenarbeit des Texters und des SEOs führen zur Kreation einer gut optimierten Seite, sowohl für den Webseitenbesucher als auch für die Suchmaschine.
3. Der Layout Blinkwinkel für einen guten ersten Eindruck
Rein technisch gesehen ist es nicht der Job des SEO, sich über andere Dinge als das Ranking einer Seite Gedanken zu machen. Aber als Web Marketer sollte man durchaus „einen Blick hinter den Traffic“ werfen und versuchen dem Klienten zu helfen, eben dafür zu sorgen, dass sein Business erfolgreich im Web bestehen kann.
Eine Sache, an die man immer denken sollte, ist die, dass jede optimierte Seite das Entree einer Webseite ist. Sie ist das Erste und gegebenenfalls das Letzte, was der Besucher zu Gesicht bekommt. Der erste Eindruck zählt! Deswegen ist auch das visuelle Erscheinungsbild jeder Webseite wichtig.
Man kann sehr viel tun, um das Aussehen jeder Seite zu verbessern, zum Beispiel indem man Bilder hinzufügt, Überschriften erstellt, Bullet Points nutzt sowie Fettungen und Kursivschrift. All diese Dinge können einer Seite eine visuelle Dynamik verleihen, die farblose Texte ansprechender machen und vor allem für den Besucher leichter zu lesen sind.
4. Der User-Blickwinkel sichert Besucher-Engagement
Wenn jede Seite eine Landing-page ist, ist es für erfolgreiche Konversion-Optionen entscheidend, dass der Besucher sich auf den Content der Seite einlässt.
Daher sollte man aus dem Usability-Blickwinkel prüfen, wie der Content arrangiert ist, wo man sinnvoll „Calls to action“ platziert und ob die Wortwahl des Contents aktionsorientiert ist. Usability prüfen heißt auch, die Textverlinkungen zu anderen Bereichen der Seite zu betrachten und gegebenenfalls Vorschläge zu machen, welche Seiten noch sehenswert sind. Dies lässt sich gut über eine globale Navigationsebene bewerkstelligen.
Zusammengefasst: Aus diesem Blickwinkel ist man verantwortlich dafür, die Seite und den Text aus Besucheraugen zu betrachten, zu lesen, was der Besucher liest, und sich schließlich auf das maßgebliche Ziel hinzubewegen, nämlich eine gute Konversion zu erreichen.
5. Konversion Blickwinkel für das ROI
In den meisten Fällen ist für den Konversion-Blickwinkel der PPC/Landing-page-Spezialist geeignet. Diese Person schaut nicht nur danach, wie die Seite Traffic bekommt, sondern kann ihn auch beschaffen oder eben die Eingriffe vornehmen, die nötig sind um den Traffic zu steigern. Der PPC schaut sich den gesamten Weg hin zur Konversion an, die die Seite produziert. Während großartige „Ads“ essenziel für die CTR sind, ist es letztendlich aber auch die Seite selbst, die das Interesse der Besucher in eine gute Konversion verwandeln kann. Landing-Page-Konversion ist das Schlüsselelement für den PPC-Strategen, was ihn zum besten Kandidaten für die letzte Content-Überprüfung macht. Sie wissen was SEO-relevant funktioniert und was nicht, und können helfen, jede Seite so zu optimieren (egal ob Landing-page oder nicht), dass sie eine bessere Keyword-Landing-page wird.
Nur wenn eine Seite unter all diesen 5 Blickwinkeln geprüft wird, kann man sie als fertig betrachten, aber tatsächlich ist auch das nur der Anfang. Jede Validierung muss letztlich durch sich selbst wirken und sich in den Aspekten Lesbarkeit, Ranking, Traffic, Engagement und Konversion beweisen. Schließlich wird man aber unter Beachtung dieser 5 Blickwinkel nicht nur eine gut optimierte Seite schaffen, sondern diese auch zu einem Besuchermagneten werden lassen.
Originalartikel: http://www.searchenginejournal.com/the-five-eyes-of-seo-review/47419/
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