In der Printausgabe des Focus vom 4.Juni findet sich ein interessanter Artikel, der ein wenig Licht auf Werbung im Internet wirft und in dem auch Andre zu Wort kommt. Es ist kein Geheimnis, dass Werbung im Internet boomt. In Deutschland wurden im Jahr 2011 ca. vier Milliarden Euro in Online-Werbung investiert, europaweit beläuft sich die Summe auf ca. 21 Milliarden Euro. Und die Tendenz steigt immer weiter.
Dem Otto-Normal-Surfer ist in den seltensten Fällen bewusst, dass diesen Summen gewaltige Datenmengen zugrunde liegen, da jede Aktion im Netz anhand anonymisierter Profile gespeichert und analysiert wird. Das Ziel liegt jedoch auf der Hand: Werbung soll möglichst nur Nutzern gezeigt werden, die sich anhand ihres Nutzerprofils auch für das entsprechende Produkt interessieren könnten.
An der Entwicklung der sogenannten „Königsdisziplin der Online-Werbung“, der Analyse und Verfolgung des Nutzerwegs im Netz – vom Erstkontakt mit der Marke bis hin zum Kauf, war auch Andre beteiligt. Die Methode baut letztlich darauf, „den Beitrag jedes Werbekontakts zum Kauf des Produkts zu bewerten“. So kann das den Unternehmen zur Verfügung stehende Werbebudget konsequent in die richtige Richtung gelenkt werden, denn es wäre ein Denkfehler, die Werbeleistung bloß dem letzten Kontakt zuzurechnen. Genauso gut könnte nämlich eine Produktempfehlung eines Bekannten der ausschlaggebende Grund für einen Kauf gewesen sein.
Vermehrt werden heute diese „Konsumentenreisen“ untersucht, und da einige Unternehmen bereits über viele Kunden- und Nutzerdaten verfügen, können diese anhand der aus den Daten gewonnenen Informationen genau auf den Nutzer abgestimmte Werbung schalten. Apple, Amazon und bald auch Facebook sind nur einige der Unternehmen, die über einen gigantischen Datenpool verfügen. Um zu sinnvollen Ergebnissen zu gelangen, müssen diese Modelle mit den Datenmengen über das Nutzerverhalten gefüttert werden, die in sozialen Netzwerken oder in Suchmaschinen frei- und bereitwillig eingegeben werden. Auch Cookies speichern Daten ab, sodass nahezu jede Bewegung im Netz rekapituliert und daraus ein Profil erstellt werden kann.
Und die Entwicklung geht rasant weiter: Tablets und Smartphones ermöglichen ein noch tiefergreifendes Sammeln von Daten, da anhand der eingebauten Sensoren Standpunkt und Geschwindigkeit erfasst werden können. Noch können diese nur nach Einwilligung des Nutzers für Werbezwecke verwendet werden, aber wie dieser Datenschutz in kommenden Generationen gehandhabt wird, steht auf einem anderen Blatt.