Mein Besuch auf dem D²M Summit in Hamburg

3. Juni 2019

Content-Shock, Fake-News und „soziales Rauschen“ – das sind einige der Begriffe, mit denen Redner Björn Negelmann die Konferenz eröffnet. Wenn Content Marketing angeblich auf dem absteigenden Ast ist, was mache ich dann auf einer Konferenz, die sich um Content Marketing dreht? Nach ein paar Minuten wird mir jedoch zum Glück klar, dass alles nicht ganz so schlimm ist und ich mich nicht umschulen lassen muss. Hier bin ich also in Hamburg auf dem D²M Summit, der im überaus stylischen East Hotel stattfindet. Überall sind Lichtinstallationen, und wenn ich mir die Fotobox im Foyer angucke, habe ich das Gefühl, gar nicht so weit von Berlin entfernt zu sein – ein Eindruck, der durch die gereichte Basilikum-Ingwer-Limonade noch verstärkt wird.

Doch zurück zur Veranstaltung. Die Programmpunkte an den beiden Konferenztagen sind vielfältig. Sprecher und Sprecherinnen aus dem In- und Ausland berichten über ihre Erfahrungen im Content und Influencer Marketing und erklären, wie man den Content auf unterschiedlichen Plattformen richtig präsentiert. Aus der Fülle an beeindruckenden Vorträgen sind mir ein paar besonders gut in Erinnerung geblieben. Darunter der von Petra Sammer, Creative Strategist und Ideacoach, die erzählt, wieso visuelles Storytelling den Unterschied macht. Sie hat den undankbaren Slot kurz vor der Mittagspause, als man das leckere Essen schon durch die Tür riecht. Doch sie schafft es zu vermitteln, was wirklich hinter der Phrase „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ steckt. Nämlich, dass auch Fotos eine Geschichte erzählen können und somit ähnlich wie textbasierter Content aufgebaut sein sollten. Sie erklärt es an einem der erfolgreichsten Bilder aller Zeiten: dem Sprung des Österreichers Felix Baumgartner aus der Stratosphäre. Ähnlich wie eine Geschichte hat auch dieses Foto, das damals um die Welt ging, nicht nur einen Helden, der im Mittelpunkt steht, sondern erzählt auch von einem Konflikt beziehungsweise weist einen Kontrast aus, in diesem Fall Höhe und Tiefe. Zur Erinnerung: Der Extremsportler sprang aus 39 Kilometern in die Tiefe. Jedes Mal, wenn man sich das Foto anschaut, erzählt es die dahinterstehende Geschichte. Und das, obwohl es sich eigentlich nur um eine statische Momentaufnahme handelt. Faszinierend!

Neben den Vorträgen gab es auch Workshops, aus denen man ein paar Tipps für die Praxis mitnehmen konnte. Ich entschied mich für den folgenden: Themen- und Redaktionsplanung im Content Marketing – Tools, Prozesse & Tricks. Durch den Workshop führte Sascha Stoltenow, der in einer Agentur für Unternehmenskommunikation arbeitet. Da wir nur 20 Minuten Zeit hatten, wollte er uns mit einer einfachen Maßnahme zeigen, wie schwierig es für ein Unternehmen ist, an die Themen zu kommen, die gesellschaftliche Bedeutung haben. An einer Wand sammelten wir gemeinsam Themen, die für die Gesellschaft, Wirtschaft und Innovationen & Technik relevant sind. Ganz rechts befanden sich die Unternehmen, die sich erst durch das Wirrwarr an relevanten Themen aus Wirtschaft und Innovationen & Technik durchkämpfen mussten, um zur Gesellschaft zu gelangen. Gar nicht so leicht, den richtigen Content für die jeweilige Zielgruppe zu finden, ohne die eigenen Interessen und die der Wirtschaft aus den Augen zu verlieren.

Doch selbst die beste Idee für eine Kampagne bringt nichts, wenn man die Planung und den Zeitfaktor nicht mitbedenkt. Elisabeth Hiesmeyr, zuständig für Content & Communication Strategy bei epunkt, hat deshalb eine „Content-Bibel“ für ihr Unternehmen verfasst, die die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen erleichtern soll. Schließlich zählen sich wiederholende Fragen und nicht zielführende Diskussionen zu den größten Zeitfressern bei der täglichen Arbeit. Einen Tipp von ihr könnte ich mir auch für meine Arbeit vorstellen: einen Fokusraum. Dorthin zieht sie sich bei Bedarf zurück und lässt sich von nichts und niemandem stören. Denn wer kreativ auf Knopfdruck sein muss, lässt sich nur allzu gern selbst von der kleinsten Fliege ablenken.

In gemeinsamer Runde mit Teilnehmern aus diversen Unternehmen lassen wir die Konferenz im Anschluss Revue passieren. Und trinken darauf eine giftgrüne Basilikum-Ingwer-Limonade. Danke, Hamburg!

PERFORMICS IST BEKANNT AUS