Dialog statt Monolog: Social Media für Unternehmen

6. März 2018

Social Media ist in aller Munde. Eine Recherche im Freundes-, Bekannten- und Familienkreis offenbart: Fast jeder ist in irgendeinem sozialen Netz unterwegs. Genau hierin liegt das Potenzial für Unternehmen.

Die sozialen Medien bieten die Möglichkeit, direkt mit Kunden und/oder Geschäftspartnern in Kontakt zu treten. Dialog statt Monolog ist das Motto von Social Media. Dies wird im Online-Marketing immer wichtiger, vor allem für die Zielgruppen, die über traditionelle Werbekanäle kaum noch zu erreichen sind. Wer beim Stichwort „Social Media“ jedoch allein an die junge Generation denkt, liegt falsch. Schließlich sind soziale Netzwerke wie Facebook oder YouTube so neu nicht mehr.

Daher verwundert es nicht, dass die Generation der 35–44-Jährigen im Netz am aktivsten ist. Sie nutzt soziale Medien regelmäßiger als Jüngere. Außerdem springen Angehörige dieser Generation nicht so schnell ab wie die Jugend, wenn ein neues Netzwerk gehypt wird. Generell lässt sich feststellen, dass Social Media von allen Generationen genutzt werden. Auch die Generation 50Plus ist immer häufiger in sozialen Netzwerken anzutreffen. Häufiger Grund: Familienmitglieder und Freunde, mit denen sie in Kontakt bleiben möchten.

Die Global Player der Entertainment-, Fashion- und Food-Branche nutzen Social Media schon lange. In Deutschland hapert es diesbezüglich eher bei den kleinen und mittleren Unternehmen. Diese nutzen das Potenzial von Social Media entweder zu wenig oder auf falsche Weise, weswegen sie mit ihrem Angebot kaum Reichweite erzielen oder Neukunden gewinnen. Was zunächst euphorisch in Angriff genommen wurde, schlägt nach einem halben Jahr ohne Erfolg schnell in Ernüchterung um. Dies liegt in der Regel weniger an den Social-Media-Kanälen selbst, sondern an einer falschen Herangehensweise. Mit der richtigen Social-Media-Strategie hingegen punktet jedes Unternehmen bei seiner Zielgruppe.

 

Neue Herausforderung angehen

Social Media haben klassischen Kommunikationswerkzeugen den Rang abgelaufen. Das stellt Unternehmen vor Herausforderungen, die Neulingen in diesem Bereich nicht immer sofort ersichtlich sind. So nutzen junge Leute überwiegend Social-Media-Kanäle als Informationsplattformen. Messenger-Dienste haben die Kommunikation per E-Mail weitgehend abgelöst und die Startseite des Browsers ist nicht mehr unbedingt Google, sondern Facebook. Informationen über das Weltgeschehen oder Lifestyle-News werden größtenteils über die sozialen Netzwerke bezogen. Wie also diese Kunden und Geschäftspartner erreichen, wenn man im Social-Media-Marketing nicht ausreichend oder gar nicht präsent ist?

Ein Schlagwort im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken ist Social Search: Eine herausragende Präsenz in sozialen Netzwerken wirkt sich positiv auf die Sichtbarkeit in Suchmaschinen aus. Marktführer Google misst diesem Effekt eine immer stärkere Bedeutung bei. Hieran wird offensichtlich, welchen Stellenwert Social-Media-Marketing innerhalb des Online-Marketings hat – und es macht deutlich, dass Unternehmen, die sich bisher wenig mit dieser Thematik beschäftigt haben, dies nun tun sollten, um nicht den Anschluss zu verpassen und von der Konkurrenz überholt zu werden.

 

Chancen von Social Media richtig nutzen

Aktionismus ist jedoch der falsche Weg: Undurchdachte Social-Media-Aktivitäten zu starten, weil die Mitbewerber bereits auf diesem Feld aktiv sind, oder ein Tool für Social-Media-Marketing zu nutzen und zu meinen, dann werde es schon laufen, führt selten zum Erfolg.

Das Gleiche gilt für Unternehmen, die sich keine oder falsche Ziele setzen oder die überzogene Erwartungen haben: Mehr Umsatz ist ein sehr vages Ziel, und Social-Media-Marketing eignet sich nur bedingt dazu, den Umsatz direkt zu steigern. Vielmehr intensiviert es zunächst die Kundenbindung, woraus sich langfristig Wettbewerbsvorteile ergeben können. Leider wird das Pferd häufig von hinten aufgezäumt: Statt zuerst über die strategischen Aspekte fürs Unternehmen nachzudenken, werden Taktik und Werkzeuge in den Mittelpunkt gerückt.

Dadurch verpassen Social-Media-Neulinge häufig die Chance, Social Media für ihr Unternehmen gewinnbringend zu nutzen. Traffic und Reichweite werden unnötig verschenkt. Einen bestimmten Social-Media-Kanal nur deshalb zu wählen, weil die Konkurrenz dort ebenfalls präsent ist, ist keine erfolgsversprechende Strategie.

 

Typische Fehler im Social-Media-Marketing

Anfänger machen Fehler. Die passieren jedem und sind in der Regel auch nicht tragisch. Doch wer vieles falsch macht und dies nicht rechtzeitig erkennt, riskiert eine verärgerte Community. Stellt sich der erhoffte Erfolg nicht zeitnah ein, sinkt im Unternehmen häufig die Motivation, die Social-Media-Profile weiterzuführen – die verwaisten Social-Media-Auftritte mancher Unternehmen zeugen davon.

Diese 11 typischen Anfängerfehler lassen sich leicht vermeiden:

Fehler 1: Keine Strategie

Immer der Herde hinterher – das ist jedenfalls der Eindruck, den die Social-Media-Aktivitäten vieler Unternehmen vermitteln. „Weil die Mitbewerber das machen und damit erfolgreich sind, machen wir das jetzt auch.“ Doch ganz so einfach funktioniert Social-Media-Marketing nicht. Ein Social-Media-Kanal eignet sich nicht für jede Branche und jedes Unternehmen gleichermaßen. Aus diesem Grund braucht jedes Unternehmen – egal ob Einzelunternehmer oder Großkonzern – eine eigene Social-Media-Strategie, um den Status quo, die Zielgruppe, die Mitbewerber und die Ziele zu definieren.

Fehler 2: Keine messbaren Ziele

Mehr Umsatz zu generieren, ist selbstverständlich ein Ziel, aber kein wirkliches konkretes. Zudem lässt sich über Social Media kaum unmittelbar der Umsatz eines Unternehmens steigern. Dies geschieht eher indirekt über die Steigerung der Bekanntheit der Marke, des Unternehmens oder bestimmter Produkte des Unternehmens.

Es lohnt sich, konkrete Ziele zu definieren, damit sie sich operativ messen lassen. Welche Kennzahlen dafür herangezogen werden, hängt vom jeweiligen Ziel ab. Wer über Social Media beispielsweise Bewerber sucht, legt andere Messwerte an als jemand, der Kunden an der Entwicklung eines Produktes mitwirken lässt.

Wichtig ist aber vor allem, Ziele längerfristig zu verfolgen. Mit Social Media lässt sich nichts auf die Schnelle bewirken. Fans zu gewinnen und eine Community aufzubauen, gelingt nicht über Nacht. An dieser Stelle wird das Dialog-Prinzip deutlich: Wer eine Beziehung zum Kunden aufbauen möchte, benötigt Zeit.

Fehler 3: Zielgruppe verfehlt

Außer für die Ziele sollte sich man sich viel Zeit für die Analyse der Zielgruppe nehmen. Je mehr Informationen über diese vorhanden sind, umso präziser lässt sich die Social-Media-Strategie auf die Zielgruppe ausrichten. An der Zielgruppe vorbei zu schreiben und zu posten, ist wenig erfolgsversprechend.

Neben demografischen Daten wie Geschlecht, Alter und Einkommen sind bei der Zielgruppenanalyse vor allem Informationen zur Social-Media-Nutzung wichtig, zum Beispiel über das beliebteste soziale Netzwerk, die Nutzungsgewohnheiten und populären Content. Wem nützt Ihr Social-Media-Auftritt, wenn Sie um 15 Uhr auf Facebook zu Themen posten, die niemanden interessieren? Man spricht in diesem Fall auch von Zielgruppenanpassung. Finden Sie heraus, auf welchen Kanälen Ihre Zielgruppe wann aktiv ist und welche Themen – auch abhängig vom sozialen Netzwerk – von Interesse sind.

Fehler 4: Auf allen Kanälen der gleiche Post

Es ist bequem und spart Zeit, in allen sozialen Netzwerken die gleichen Inhalte zu posten. Doch Social-Media-Kanal ist nicht gleich Social-Media-Kanal. Während in dem einen hochwertige Fotos gefragt sind, sind es im anderen kurze Info-Schnipsel oder Videos, die Aufmerksamkeit bringen. Außerdem haben unterschiedliche Inhalte einen weiteren positiven Effekt: Ihre Fans und Follower haben einen Grund, Ihnen auf mehr als einem Kanal zu folgen.

Fehler 5: Unsouverän mit Kommentaren umgehen

Kommentaren keine Beachtung zu schenken, ist in sozialen Netzwerken ein No-go. Kunden und Geschäftspartner haben dann schnell den Eindruck, dass der Beitrag nichts zählt und nicht erwünscht ist. Immerhin soll Social Media die Interaktionen zwischen Kunden und Unternehmen intensivieren. Werden Kommentare ignoriert, kann dies den Ruf eines Unternehmens immens beschädigen. Kommentare sind auch ideale Anlässe, um mit seinen Fans in Dialog zu treten.

Bei der Formulierung der Antworten sind Kreativität und vor allem Individualität gefragt. Standardisierte und automatische Antworten hingegen kommen gar nicht gut an. Besonders schwierig für Unternehmen ist es, mit negativen Kommentaren umzugehen. Diese sollten auch bei unberechtigter Kritik nicht gelöscht werden, solange die Grenzen des Verträglichen noch eingehalten werden. Eine Möglichkeit ist es, sich trotzdem zu entschuldigen und anzubieten, die Kommunikation via E-Mail weiterzuführen. Meinungsäußerungen zu limitieren oder gar zu zensieren, wird im Netz nicht gern gesehen. Falls Sie einen Kommentar wirklich löschen möchten – aus welchen Gründen auch immer – sollten Sie dies der Community gut begründen. Sogenannte „Hass-Kommentare“, die gegen jegliche Etikette verstoßen, sind beispielsweise ein guter Grund dafür.

Fehler 6: Zu wenig Präsenz

Mit sehr unregelmäßigen Social-Media-Posts ist es wie mit dem guten Bekannten, der sich erst monatelang nicht meldet, einem dann wochenlang nicht von der Seite weicht und schließlich wieder auf unbestimmte Zeit verschwindet. Was privat nervt und das Interesse schwinden lässt, sieht im Netz nicht anders aus. Wenn Unternehmen ihren Social-Media-Kanal nicht pflegen, schwindet schnell die Aufmerksamkeit der Kunden und Follower. Nicht nur der Inhalt muss stimmen, sondern auch die Taktung. Hilfreich kann beispielsweise ein Redaktionsplan sein, der die Konzeption, Publikation und Promotion (auch für mehrere soziale Netzwerke) unterstützt.

Fehler 7: Zu viel des Guten

Das Gegenteil ist aber auch nicht ideal: Wer mehrmals am Tag Irrelevantes postet, fällt schnell in Ungnade. Überlegen Sie vorher sorgfältig, welche Themen zu Ihnen passen. Nur weil ein Thema gerade gehypt wird, muss es nicht zwangsläufig auch für Ihr Unternehmen geeignet sein. Im Internet werden Informationen anders konsumiert, kommen Sie also auf den Punkt und verlieren Sie sich nicht in ellenlangen Ausführungen. Posts sollten einen kurzen, aussagekräftigen Teaser haben, der Interesse weckt.

Fehler 8: Zu viel Selbstdarstellung

Kunden davon zu überzeugen, einem Unternehmen in den sozialen Netzwerken zu folgen, ist sowieso schon eine Gratwanderung. Niemand möchte dort permanent mit Werbung konfrontiert werden. Deshalb sollte Werbung in sozialen Netzwerken geschickt und ansprechend verpackt sein und sich mit anderen Inhalten abwechseln. Das Internet ist voll mit Informationen, die zwar nicht kopiert werden dürfen, die man mit entsprechender Kennzeichnung aber ruhig teilen kann. Denn es gilt: Sharing is caring.

Das Zauberwort lautet „Mehrwert“. Unternehmen zeigen auf die Weise, dass sie über den eigenen Tellerrand schauen. Sparen Sie Zeit bei der Content-Erstellung und profitieren Sie von der Bekanntheit und Qualität der geteilten Quellen. Hilfreich ist es, je nach sozialem Netzwerk, das 80-20-Prinzip anzuwenden: 80 Prozent geteilte, 20 Prozent eigene Inhalte. Ihre Fanbase wird es Ihnen danken.

Fehler 9: Das läuft auch nebenbei

Viele Social-Media-Aktivitäten scheitern daran, dass die Thematik im Unternehmen nicht wirklich ernst genommen wird. Ein zu geringes Budget und zu kleine Zeitkapazitäten lassen Social-Media-Bemühungen im Sande verlaufen. Viele Unternehmen agieren ganz nach dem Motto: Das läuft auch nebenbei. Auch wenn der Zugang zu den sozialen Netzwerken kostenlos ist, ist eine Investition in Zeit und Geld erforderlich – denn benötigt werden Mitarbeiter, Berater, Grafiker, Bildlizenzen, Facebook-Anzeigen und vieles mehr.

In stressigen Zeiten sind die Social-Media-Accounts oft der erste Bereich, in dem Ressourcen eingespart werden. Ein fataler Fehler, denn Blogs und soziale Netzwerke leben von der Regelmäßigkeit. Hat sich ein Unternehmen Reichweite aufgebaut, sollte es diese nicht riskieren, indem es durch lange Abwesenheit glänzt. Im schlimmsten Fall fängt es dann wieder bei null an. Wer Social Media nicht ernst nimmt, der kommt nicht weit.

Fehler 10: Trends verschlafen

Bei Social Media denken Sie an StudiVZ und MySpace? Dann waren Sie wahrscheinlich lange nicht mehr in sozialen Netzwerken unterwegs. Natürlich ist das ein extremes Beispiel. Wenn Sie sich für Social-Media-Marketing entscheiden, sollten Sie sich auf jeden Fall über Trends in diesem Bereich auf dem Laufenden halten. Dazu gehören Neuerungen in den Netzwerken genauso wie Nutzerzahlen und neue Netzwerke. Es nützt Ihrem Unternehmen wenig, wenn Sie weiterhin posten, Ihre Zielgruppe aber längst zu einem anderen Netzwerk abgewandert ist.

Fehler 11: Jemand anderes sein wollen

Ohne persönliche, unternehmenseigene Note kommt man in sozialen Netzwerken nicht weit. Langweilige Inhalte verprellen User genauso wie das Kopieren anderer Social-Media-Auftritte. Die Folgen sind geringe Interaktion und Reichweite. Es ist wichtig, dass Unternehmen im Rahmen ihrer Social-Media-Strategie auch ihr Alleinstellungsmerkmal definieren, aus dem sich wiederum Inhalte ableiten lassen, die für die Zielgruppe relevant sind. Ein roter Faden sollte sich durch Ihren gesamten Social-Media-Auftritt ziehen.

 

Es gibt mehr als Facebook & Twitter

Social Media hat viele Facetten. Unternehmen stehen vor der Schwierigkeit, sich für das richtige Netzwerk zu entscheiden. Diese Entscheidung hängt stark vom Adressaten ab: Wo meine Zielgruppe nicht ist, da muss auch ich nicht sein, sollte das Motto jedes Unternehmens lauten.

Behalten Sie bei der Wahl der Social-Media-Kanäle auch immer die Ansprüche Ihrer Branche und Ihre Produkte im Blick. Bedenken Sie außerdem, dass jeder Social-Media-Kanal seine Vor- und Nachteile hat. Auf Facebook beispielsweise können Sie in der Masse der Posts schnell untergehen und werden dann nicht wahrgenommen. Über YouTube erreichen Sie viele User, sofern Sie bereit sind, Unternehmen und Produkte visuell zu präsentieren. Twitter wiederum eignet sich ausgezeichnet für den Austausch mit interessanten Geschäftspartnern, bietet aber kaum Instrumente für effektives Marketing.

Social-Media-Neulinge sind gut damit beraten, sich zunächst einen Überblick über die wichtigsten sozialen Netzwerke zu verschaffen. Danach sollten sie prüfen, wie intensiv die Zielgruppe die einzelnen Netzwerke nutzt. Sind Kunden auf mehreren Social-Media-Kanälen unterwegs, bietet es sich zudem an, Inhalte und Kommunikation zu streuen. Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Social-Media-Netzwerke:

Facebook

Das Social-Media-Netzwerk ist das größte in Deutschland und der Welt. Facebook selbst meldet für Deutschland keine separaten Zahlen, Schätzungen zufolge sind es hierzulande ca. 31 Millionen Nutzer. Weltweit soll Facebook 2,16 Milliarden aktive monatliche Nutzer haben.

Die Plattform bietet fantastische Tools für die Zielgruppenansprache. Facebook wird in Deutschland vorwiegend von Menschen zwischen 14 und 29 Jahren genutzt. Diese checken ihren Newsfeed zum großen Teil mehrmals am Tag. Wer messbare Ergebnisse auf Facebook erreichen möchte, sollte für Anzeigen bezahlen.

Instagram

Instagram wurde 2012 von Facebook übernommen, der bildreiche Social-Media-Dienst wächst kontinuierlich. In Deutschland sind nach offiziellen Angaben jeden Monat 15 Millionen Menschen auf der Plattform unterwegs – weltweit sind es 700 Millionen. Die Hälfte der User kontrolliert täglich ihre Feeds. Wichtig ist, dass Beiträge visuell ansprechend sind, nur dann erregen sie Aufmerksamkeit. Damit der Erfolg der Beiträge besser messbar ist, sollten sie über einen anklickbaren Link verfügen.

Twitter

Twitter ist in Deutschland zwar nicht ganz so beliebt wie in den USA, für einige Branchen aber ein adäquates Mittel, um die Zielgruppe zu erreichen. Ähnlich wie auf Facebook lohnt es sich, für den Return on Investment Anzeigen zu buchen. Ansonsten lässt sich auf Twitter stundenlang Zeit verbringen, ohne wirkliches Engagement zu gewinnen. Konsistenz ist hier neben Anzeigen der Schlüssel zum Erfolg. Das bedeutet für Unternehmen: Damit sich der Social-Media-Erfolg einstellt, muss die Konversation in Gang gehalten werden.

Pinterest

Man könnte behaupten: Pinterest ist die Plattform für erwachsene Frauen. Rund ein Drittel der Nutzer sind zwischen 18 und 29 Jahre alt und weiblich. Ein weiteres Drittel ist 30 bis 49 Jahre alt und ebenfalls weiblich. Die Männer spielen bisher eine marginale Rolle. Pinterest eignet sich am besten zur Promotion von Produkten aus den Bereichen Dekoration, Mode, Kunst, Lebensmittel und andere visuell ansprechende Produkte. Für Online-Shops ist der Buy-Button auf der Seite interessant: Er führt die User direkt zum Shop der Unternehmensseite.

Snapchat

Snapchat ist das „neue große Ding“. Interessant ist es für Unternehmen aber eigentlich nur, wenn sie mit ihrem Angebot ein recht junges Publikum ansprechen möchten: 60 Prozent der täglichen User sind unter 24 Jahren. Da Snapchat vor allem Teens und junge Erwachsene erreicht, sind kreative Videos, Interviews und Aktionen gefragt.

Xing

Das soziale Netzwerk zur Pflege bestehender Geschäftskontakte ist in der DACH-Region führend. Rund 12,5 Millionen Mitglieder sind angemeldet, davon bezahlen etwa 10 Prozent für ihren Account. Für Unternehmen ist Xing vor allem interessant im B2B-Bereich, für die Mitarbeiter-Rekrutierung und die Vermarktung von Veranstaltung. Eine gut gepflegte Xing-Unternehmensseite ist daher unerlässlich.

LinkedIn

LinkedIn ist das US-amerikanische Pendant zu Xing. Nach anfänglichen Schwierigkeiten etabliert sich die Social-Media-Plattform mittlerweile auch in Deutschland. Vor allem bei Geschäftsleuten, die sich auf internationaler Ebene bewegen, ist die Plattform beliebt. Im Unterschied zu Xing lässt sich auf LinkedIn vergleichsweise einfach bloggen. Auf diese Weise lässt sich die Marke präsentieren oder ein Mitarbeiter aus dem Unternehmen als Fachexperte aufbauen. Da es sich um ein B2B-Publikum handelt, sollten die Artikel unbedingt Mehrwert bieten.

Google+

Die Social-Media-Plattform von Google ist längst nicht so durch die Decke gegangen, wie das Unternehmen es sich gewünscht hatte. Der Kanal bietet zwar hervorragende SEO-Vorteile, doch nur wenige Menschen nutzen die Plattform regelmäßig. Deswegen sollten Unternehmen nie ausschließlich auf Google+ aktiv sein, sondern das Netzwerk immer ergänzend zu anderen Social-Media-Kanälen nutzen.

YouTube

Nach Facebook ist YouTube der Kanal mit der größten Reichweite. Mehr als ein Drittel aller Internet-Nutzer weltweit besucht das Videoportal regelmäßig. Wenn es zum Markenauftritt und ins Budget passt, sollten Unternehmen, die über Video-Content verfügen, auf YouTube-Marketing nicht verzichten. Denkbar ist gegebenenfalls eine Zusammenarbeit mit YouTubern, den neuen Stars des jungen Publikums.

Tumblr

Weniger beachtet, aber nicht uninteressant für Unternehmen, die sich breiter aufstellen möchten, ist die Micro-Blogging-Plattform Tumblr – mit über 250 Millionen Blogs ist sie die weltweit größte und beliebteste. „Rebloggen“ lassen sich sowohl selbst erstellte als auch fremde Inhalte. Auch auf Tumblr ist das Publikum mit durchschnittlich 18 bis 29 Jahren eher jung. Teilen lassen sich außer Bildern auch Videos und Audio-Dateien.

Corporate Blogs

Unternehmensblogs sind ebenfalls beliebt, wenn es darum geht, Marke und Produkte bekannter zu machen. Neben der richtigen Nutzung eines Blogs ist es die größte Herausforderung für Unternehmen, die Interaktion zwischen den Lesern und dem Blog bzw. Autor herzustellen. Blog-Artikel sollten so gestaltet sein, dass sie von Suchmaschinen wahrgenommen und positiv bewertet werden. Ziel sollte es sein, dass die Besucher des Blogs die Artikel nicht nur lesen und abonnieren, sondern auch kommentieren, teilen, weiterempfehlen und über Social-Bookmarking-Tools speichern.

 

Social Media für unterschiedliche Branchen

Da Branchen und deren Produkte sehr unterschiedlich sein können, gibt es keine allgemeingültige Formel für erfolgreiches Social-Media-Marketing. In zahlreichen Publikationen findet man eine ganze Reihe von Best-Practice-Beispielen, die den Rahmen eines Fachartikels aber bei weitem sprengen würden. Die dpa-Tochter News Aktuell und Faktenkontor haben allein für ihre Studie „Kundenlieblinge“ 14 Millionen Social-Media-Beiträge zu 3.000 Marken ausgewertet. Auf der Basis dieses Datenbestandes kürten sie 2016 die 20 beliebtesten Marken im Social Web.

Wir haben 5 erfolgreiche Social-Media-Kampagnen ausgewählt und zeigen anhand dieser, was Unternehmen alles für eine gute Kundenbindung und Imagebildung tun können.

1.      BVG – Weil wir dich lieben

Mit seiner Kampagne #weilwirdichlieben begeistert das Berliner Verkehrsunternehmen Leser auf Twitter, Facebook und Instagram. Während die Texter auf den ersten zwei Kanälen mit markanten Sprüchen die Lachmuskeln kitzeln, überzeugt das Unternehmen auf Instagram mit ansprechenden Fotos von wöchentlich wechselnden Street-Fotografen.

BVG auf Twitter

 

BVG auf Instagram

 

2.      true fruits smoothies – gezielte Provokation

Mit gezielter Provokation feiert das Unternehmen true fruits smoothies virale Erfolge. Mit Hashtags wie #einhornkotze, #favoritefuckboys und #samensaft sorgen sie für Aufmerksamkeit auf allen Kanälen – und das nicht nur im Social Web. Wenn es zur Marke passt, ist gezielte Provokation durchaus erfolgversprechend. Vor den Reaktionen im Netz darf man allerdings keine Angst haben.

true fruits smoothies auf Facebook

 

3.      EDEKA – Wir lieben Lebensmittel

Der Lebensmittelhändler EDEKA betreibt mit ungefähr 105.000 Abonnenten einen der erfolgreichsten YouTube-Kanäle Deutschlands. Das Unternehmen teilt dort nicht nur die sehr erfolgreichen TV-Spots, sondern auch Rezeptideen, Infos zu Lebensmitteln und Ernährungstipps. Mit seinen Videos hat das Unternehmen schon über 134 Millionen Aufrufe generiert.

EDEKA-Kanal auf YouTube

 

4.      Game of Thrones – you win or you die

Die HBO-Serie Game of Thrones gehört zu den erfolgreichen Vertretern auf Tumblr, während andere Unternehmen mit nur wenigen Likes und Shares ihr Dasein auf der Blogger-Plattform fristen. Die Macher der Serie haben den Kern von Tumblr erkannt: Gemeinschaft, Humor und Kunst. Die Seite lebt vor allem von der Kreativität ihrer Fans, die regelmäßig zur Erstellung von Inhalten aufgerufen werden.

Game of Thrones auf Tumblr

 

5.      MeinMaler – Partnernetzwerk

Dass Social Media nicht nur etwas für Fashion, Lebensmittel und Entertainment ist, zeigt das Partnernetzwerk „MeinMaler“. Die Plattform für Malerbetriebe aus dem gesamten Bundesgebiet hat erkannt, dass die Zielgruppe durch informativen Content erreicht werden kann. Dafür nutzt sie außer einem Blog auch Pinterest.

MeinMaler auf Pinterest

Fazit: Sozial sein tut jedem gut

Durch die sozialen Medien hat sich die Kommunikation in den letzten Jahren stark verändert. Doch während für Hersteller im Consumer-Bereich soziale Medien zum Zwecke der Unternehmenspräsentation längst zum Alltag gehören, werden sie im B2B-Bereich bislang kaum für die Kommunikation genutzt.

Grundsätzlich sollte jedes Unternehmen prüfen, ob Social Media als Weg genutzt werden kann, um die Kundenbindung zu stärken und neue Kunden zu gewinnen. Dabei sollten die Aktivitäten nicht als lästige Pflicht, sondern als Mehrwert für Kommunikation und Unternehmensdarstellung betrachtet werden.

Über die sozialen Medien können Sie leicht herausfinden, wie Ihre Produkte oder Dienstleistungen bei Ihrer Zielgruppe ankommen. Falls Sie es noch nicht getan haben, suchen Sie im Netz einmal nach Ihren Firmen- und Markennamen im Zusammenhang mit Schlagworten zu Ihrem Angebot. Wird Ihr Unternehmen in den sozialen Medien thematisiert und bewertet? Dann kann es sinnvoll sein, selbst aktiv zu werden.

Mit der richtigen Social-Media-Strategie können Sie branchenunabhängig folgende Ziele erreichen:

  • ● die Kommunikation über das Unternehmen positiv beeinflussen
  • ● das Unternehmen und seine Produkte bekannter machen
  • ● durch Inhalte einen Mehrwert für Kunden schaffen
  • ● Bestandskunden binden und Neukunden gewinnen

Diese vier Punkte sollten jedes Unternehmen davon überzeugen, noch heute mit einer eigenen Social-Media-Strategie an den Start zu gehen, um von sich zu begeistern. Dabei sollte es immer beachten: Im Social-Media-Bereich ist es wichtig, einen Mittelweg zu finden. Das bedeutet: Präsenz zeigen mit relevanten Inhalten, die die Zielgruppe ansprechen, ohne dabei zu werblich zu wirken.

 

PERFORMICS IST BEKANNT AUS